DRV stellt Schadensersatzforderungen
Sitzung des Vorstandes und Länderrats des Deutschen Ruderverbands

 

 

Schweinfurt
Die Salmonellenvergiftung bei den Juniorenweltmeisterschaften in diesem Jahr sowie die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Athen 2004 waren die Schwerpunktthemen bei der gemeinsamen Sitzung des Vorstandes und des Länderrats, bestehen aus den Präsidenten der einzelnen Landesruderverbände, des Deutschen Ruderverbandes (DRV) in Schweinfurt.

Wenn man die Junioren WM dieses Jahr in Athen als Generalprobe für die Olympischen Spiele 2004 betrachtet, dann ist sie aus der Sicht des DRVs gründlich schief gegangen. Denn die gesamte Juniorennationalmannschaft musste mit Beginn der WM abreisen, da sie sich in ihrem Hotel in Athen eine Salmonellenvergiftung eingefangen hatte. 64 Aktive und Trainer waren erkrankt und nur sechs waren nicht betroffen. Dass eine komplette Mannschaft wegen Krankheit von einer WM abreisen musste “ist ein einmaliger Vorgang in der deutschen Sportgeschichte”, sagte der Vorsitzende des DRVs Helmut Griep. Mit der Genesung der Mannschaft ist es damit auch nicht getan. “Wir haben nun einen Rechtsanwalt vor Ort und stellen Schadensersatzforderungen”, erklärte Holger Siegler, der stellvertretende Vorsitzende Leistungssport

Denn neben den WM Kosten kommen auch die Kosten für Trainingslager zur Vorbereitung hinzu. “Wir schätzen die Aufwendung für Athen 2003 auf über 300 000 Euro,” so Siegler. Das Hotel in Athen bestreitet immer noch, dass ihre Küche für die Vergiftung verantwortlich sein soll, der DRV ist sich aber sicher. Deshalb werde es wohl darauf hinauslaufen, dass man anhand eines betroffenen Athleten einen Musterprozess führen werde und sich alle anderen dann danach richten. “Wir als Verband werden die Athleten bei ihren Schadensersatzforderungen unterstützen,” sagte Siegler.

Durch die schlechten Erfahrungen in diesem Jahr, sind die Verantwortlichen des DRV im Hinblick auf die Olympischen Spiele vorsichtig geworden. Auf keinen Fall werde man wieder in das gleiche Hotel gehen. Von griechischer Seite wurden dem DRV größere Kontrollen der Unterkünfte zugesagt. “Es hat den Anschein, dass in diesem Jahr dabei geschlampt wurde. Für nächstes Jahr wollen wir uns ganz konkret Belege über solche Kontrollen zeigen lassen,” betonte Siegler.

Ein weiteres Problem erwartet die Athleten in Athen. Denn die Junioren WM in diesem Jahr war buchstäblich vom Winde verweht. Der dort im August üblich aufkommende Nordwind sorgte für solch hohe Wellen, dass einige Boote voll mit Wasser liefen und Athleten zum Teil schwimmend mit dem Boot unter dem Arm ins Ziel kamen. Beim DRV werden sich die Mannschaften für solch einen Fall wappnen und die Boote Wellen und Sturm sicherer machen. “Und auf mehr Glück beim Wetter hoffen wir natürlich auch,” so der Vorsitzende Helmut Griep. Ansonsten laufen die Vorbereitungen für Athen 2004 wie geplant. Seit Herbst 2002 trainieren die Athleten zielstrebig für den großen Moment. “Stabile Mannschaften sind uns wichtig, wir wollen nicht, dass kurzfristig hin und her gewechselt wird,” so Siegler. Schließlich möchte der DRV seinen Position als erfolgreichster Ruderverband der Welt und einer der erfolgreichsten Sportverbände in Deutschland halten.

Uta Baumann

 
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