Jugend trainiert für Olympia
18. Juli 2003

 

 

Knapp an Medaille vorbei
Celtis-Ruderer bei Jugend trainiert für Olympia

Oberschleißheim bei München war am 18.Juli wieder Austragungsort des Landesentscheides “Jugend trainiert für Olympia.”

Aus ganz Bayern versammelten sich Schüler aller Altersklassen und Schularten um auf der Olympia-Regattastrecke die Landessieger zu ermitteln. Die Gewinner vertreten Bayern auf dem Bundesentscheid, der im Herbst  in Berlin ausgerichtet wird.

Das Celtis-Gynasium trat mit zwei Vierer-Mannschaften an – einer Jungenmannschaft der Wettkampfklasse 4 (Jahrgänge 91/92) und einer Mädchenmannschaft der Wettkampfklasse 2 (Jahrgänge 86/88).

Den fünf Jungs war die Nervosität deutlich anzumerken. Noch nie haben sie auf einer Regatta gerudert, noch nie waren sie die Hauptakteure bei einer solch großen Sportveranstaltung – immerhin auf der noch immer imposanten Olympiaanlage von 1972.

Aufgrund des großen Feldes mussten die Finalisten in Vorläufen ermittelt werden. Nach einem verunglückten Start schien das Schweinfurter Boot in der Besetzung Karl Tully, Philipp Zimmermann, Cassian Stanjek, Konstantin Heidenreich und Steuermann Christian Röhner schon hoffnungslos abgeschlagen und ohne Chancen auf den dritten Platz, der zur Finalteilnahme berechtigen würde. Auf der 500 Meter langen Strecke gelang es ihnen aber, sich mit sauberer Wasserarbeit Schlag für Schlag vorzuarbeiten und souverän sogar den zweiten Platz zu errudern. Das für unmöglich gehaltene schien nun greifbar nahe – eine Medaille!

Zwei Stunden später wurde es für die von Dr. Werner Ruf, Stephan Grajczyk und Marcel Tully betreute Mannschaft ernst. Wieder fand man sich nach schlechtem Start auf dem letzten Platz, doch die Crew um den hervorragenden Schlagmann Karl Tully arbeitete sich erneut auf den zweiten Platz vor und attackierte die Führenden hart. Doch dann passierte das Missgeschick: Einem Ruderer fiel sein Skull (=Ruder) aus den Hand und das Boot kam zum Stillstand. Selbst jetzt zeigten die Schweinfurter Moral und mit eisernem Kampfgeist arbeiteten sich erneut an den dritten Platz heran. Über 200 Meter tobte das packende Kopf- an-Kopf-Rennen, mal hatte der eine die Bugballspitze vorne mal der andere. Erst mit dem letzten Schlag entschied sich das Rennen: um einen wimpernschlag von 0,3 Sekunden verpassten die Schweinfurter Bronze.

Verständlicherweise ließen die Nachwuchstalente nun doch die Köpfe hängen. Die eine oder andere Träne wurde verdrückt, vor allem der Unglücksrabe musste getröstet werden. Immerhin war Trainer Werner Ruf voll des Lobes, attestierte der Truppe vorbildliche Kampfmoral und prophezeite: “Aus dieser Mannschaft kann etwas werden.”

Das zweite Boot des Celtis mit Elsa Scheuring, Gloria Godzik, Jasmin Zettel, Friederike Pförtner und Steuerfrau Julia Firmbach startete als jüngste Mannschaft in der Altersklasse 2, deswegen machten sie sich keine große Hoffnung auf eine vordere Platzierung. Das Ziel lautete Finalteilnahme, wofür ein dritter Platz im Vorlauf nötig war. Sie starteten aggressiv und erruderten sich auf die Viertplatzierten einen kleinen Vorsprung, den sie bis ins Ziel knapp verteidigten. Damit war der Endlauf erreicht.

Dort zeigte sich jedoch leider, dass sie im Bereich Ausdauer (noch) nicht das Niveau einer Spitzenmannschaft hatten. Während die Konkurrenz in der Lage war, Vor- und Enlauf gleich stark zu fahren, brachen die Celtisianer auf den letzten 500 Meter der in ihrer Altersklasse 1000 Meter langen Strecke ein. Mit der Zeit ihres Vorlaufes hätten sie Medaillenchancen gehabt, nun belegten sie den sechsten von acht Plätzen.

Dennoch können alle Athleten mit Stolz auf ihre Leistungen zurückschauen. Auch Dr. Ruf zeigte sich zufrieden und hofft “noch einmal mit einer Mannschaft nach Berlin zu fahren.”

                                                                                                                       Patrick Lunz

 

 Zurecht zufrieden zeigen sich die Betreuer (oben) Marcel Tully, Stephan Grayczeck, Dr. Werner Ruf sowie ihre Aktiven (unten) Konstantin Heidenreich, Karl Tully, Philipp Zimmermann, Christian Röhner und Cassian Stanjek.(Foto: Patrick Lunz)

 
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