50 Jahre Clubhaus

 

In den Clubnachrichten August 2003 berichtete ich vom Spatenstich, der Grundsteinlegung und des Richtfestes am neuen Clubhaus in der Wehr. Heute lesen Sie, wie es weiterging.

An einem Freitag, 9. November 1953 wurde wehmütig der Abschieds-Clubabend im alten Bootshaus auf der Stadtseite des Maines, heute Johanniterdomizil, begangen. Die Räume konnten die vielen Clubmitglieder kaum fassen. Alte Erinnerung an das Gebäude wurden wach und eifrig besprochen.

Im Frühjahr 1954 gingen die Arbeiten am und im neuen Clubhaus in der Wehr nach der "Überwinterung" weiter. Auch der Ruderbetrieb wurde schon am Clubgelände aufgenommen. 

Der Umzug von der einen Mainseite auf die andere ging aber nicht ohne Zeremonie vonstatten. Am 28. März 1954 wurde endgültig vom alten Bootshaus Abschied genommen. Die damalige Bootsflotte mit 2 Achtern, 4 Vierern, 1 Zweier und dem Motorboot sind vor dem alten Bootshaus aufgefahren und die Clubflagge wurde feierlich eingeholt ("hol nieder Flagge"). Die Boote, samt Flagge ruderten zum neuen Clubgelände. Dort ging nach einer Ansprache die Flagge am Mast wieder hoch ("heiss' Flagge") und nun war man endlich und endgültig am neuen Clubhaus angekommen.

Abschied vom alten Bootshaus. Viele Mitglieder verfolgten die Zeremonie

Wie es sich für einen Ruder-Club gehört: Umzug per Boot auf dem Wasser vom alten zum neuen Bootshaus

Flaggenhissung am neuen Clubhaus

Eine erste offizielle Veranstaltung war der "Tag des deutschen Rudersports 1954". Dieser Tag wurde mit einer Wanderfahrt von Viereth nach Schweinfurt begangen. Bevor man aber dorthin aufbrach, wurde feierlich die Clubfahne am Flaggenmast gehisst und 1. Vorsitzender Karl Weppert sprach von den Idealen des schönen Rudersports und von der Gemeinschaft, die an diesem Tag alle Ruderer in Deutschland erfasst. 

Die offizielle Übergabe des ersten Teilabschnittes des Neubaues erfolgte am 23. Mai 1954. Viel Besuch war zu beobachten. Ruderkameraden aus Aschaffenburg, Bamberg, Kitzingen und Würzburg gaben dem Ruder-Club die Ehre. Natürlich war auch eine große Zahl von Clubmitgliedern anwesend. 1. Vorsitzender Karl Weppert begrüßte alle Gäste und gab einen Rückblick auf das bisher Geleistete. Er übergab den "goldenen Schlüssel" zum Clubhaus an Walter Buntrock (später Ehrenmitglied), der damals die Aufgabe des Hausverwalters wahrnahm. 2. Vorsitzender Willi Belschner hob bei dieser Gelegenheit die großen Verdienste und die unermüdliche Tatkraft des Karl Weppert hervor. "Karl Weppert war der große Initiator für das neue Clubhaus". 
Am Nachmittag dieses ereignisreichen Tages wurden die Rennen des Fränkischen Regatta-Verbandes ausgetragen.

Am 4. August 1954 konnte ein weiteres Teilstück des Clubhauses eingeweiht werden: Die Kegelbahn. Die "Kegelgesellschaft I des Schweinfurter Ruder-Club Franken" eröffnete das Kegeln, wobei der erste Schub des Ehrenpräsidenten dieser Kegler, Heinrich Lehfer, gleich ein glatter Neuner war. Sprecher Jean Giegler erinnerte bei der Eröffnung der Bahn, dass Clubkameraden bereits seit 1916 auf verschiedenen Bahnen in Schweinfurt kegelten. 

Als 2. Bauabschnitt wurde der Bereich des Saales bezeichnet. 1955 konnte man diesen Bereich einweihen. Wie schon oben erwähnt, war der damalige 1. Vorsitzende Karl Weppert der Motor des gesamten Neubaues des Clubhauses. Er hat auch unermüdlich Spenden für das große Vorhaben gesammelt. Da lag es natürlich nahe, den Saal "Karl-Weppert-Saal" zu nennen und ihm für die Zukunft ein bleibendes Denkmal zu setzen. 

Es folgten noch die Außenarbeiten wie Parkplatz, Rasenflächen und der Gedenkstein für die gefallenen Clubkameraden der beiden Weltkriege. 

Wenn hier von diesen Baumaßnahmen am und um das Clubhaus berichtet wird, so soll nicht vergessen werden, dass diese nur durch viele finanzielle und sachliche Spenden sowie dem Arbeitseinsatz vieler Mitglieder, auch der jungen Ruderer, möglich war. Davon profitieren die Mitglieder noch heute.

Das Clubhaus 1954/55: 
Der Main ist zugefroren, ein Ereignis, das häufiger als heute zu beobachten war.

Quellen: Festschrift "75 Jahre Ruder-Club", Clubnachrichten 1954,
Bilder: Konrad Preiß

Rudolf Steiche

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