|
04/2001
- Weihnachten und Neujahr im Ruder-Club
Neujahrsrudern
Weihnachtsfrühschoppen
1. Vorsitzender Siegfried Kaidel schaute in seiner Ansprache in das
zu Ende gehende Jahr zurück und gab einen Ausblick in das Jahr 2001.
Zunächst freute er sich, dass so viele Anwesende die Clubkrawatte
trugen, nach dem Uta Baumann die "Freizügigkeit" einmal in einem Artikel
bemängelte. Er versprach gleichzeitig, dass im neuen Jahr das Thema
der Modernisierung der Clubkrawatte angegangen wird.
Sein Rückblick beschränkte sich auf die wichtigsten Ereignisse
und Höhepunkte des Jahres 2000, da in den Clubnachrichten jeweils
ausführlich berichtet wurde:
Im Januar wurde das Ehrenmitglied und ein großer Gönner
des Clubs, Dr. Otto Schäfer, zu Grabe getragen. Der Club stellte eine
Ehrenwache am Sarg.
Im Juli erhielt der Club als erster Ruderverein in Bayern als Umweltpreis
die Blaue Europaflagge. Die Bayer. Meisterschaften, die der Club ausrichtete,
waren zwar sportlich erfolgreich, konnten im Ergebnis aber wegen des schlechten
Wetters nicht an die Vorjahre anknüpfen. Zum ersten Mal gingen Mitglieder
auf einen Segeltörn und die Skifahrer fuhren auf den Gletscher. Die
Wanderer bestiegen den Kreuzberg, bzw. errannten ihn von Schweinfurt aus.
Die Nasenbären feierten mehrfach ihr 40-jähriges Jubiläum.
Viele Mitglieder beteiligten sich am Wanderrudertreffen in Vegesack. Die
Ägyptenausstellung in Würzburg wurde besucht und der Jugendraum
wurde fertig gestellt. Eine neue sportliche Variante des Ruderns wurde
eingeführt, das Ergometerrudern im Team bei Musik - die Crew class.
Er freute sich auch, dass im Jahr 2000 viele neue Mitglieder zum Ruder-Club
gefunden haben, darunter viele junge Ruderer.
Vor seinem Blick in das Jahr 2001 schaute Siegfried Kaidel in die Geschichte
des Clubs. So hat der Club bereits 1886 eine Deutsche Meisterschaft über
4 Kilometer ausgerichtet. Die nächste erfolgte 1926 in Schweinfurt
und nun hat der Club die Ehre, die Deutschen Sprintmeisterschaften über
400 Meter im Oktober ausrichten zu dürfen. 1926 brachte die Veranstaltung
ein gehöriges Maß an finanziellen Sorgen, die, so meinte Siegfried
Kaidel, in diesem Jahr nicht vorkommen sollten. Er konnte bereits Sponsoren
finden, die finanziell eine gewisse Sicherheit darstellen. Verantwortung
kommt auf den Club auch hinsicht-lich der vielen jungen und neuen Ruderer
zu. Sie müssen betreut und ausgebildet werden. Hier ist seitens der
erfahrenen Mitglieder Engagement gefragt.
Es schlossen sich an seine Ansprache einige Ehrungen an. Die Mitglieder
waren am Ehrenabend im November verhindert.
Es erhielten:
Den Ehrenbrief des Clubs und die Goldene Ehrennadel des DRV für
seine 50-jährige Mitgliedschaft: Herr Kurt Blenk
Silberne Verdienstnadel: Herr Martin Schäfer
insbesondere für seinen Einsatz als Bauleiter während der
Sanierungsmaßnahmen
Silberne Verdienstnadel: Herr Joachim Seufert
für seine vielfältigen EDV-Gestaltungen in den letzten Jahren
Detlef Reinhart übergab die Spende der Skifahrer. Der Überschuss
der Skifahrt 2000 ging damit an die Clubkasse.
Siegfried Kaidel sprach, auch im Namen seiner Vorstandskollegen, seinen
Dank für das Vertrauen im ausgehenden Jahr aus und bat, dass sich
im neuen Jahr für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben viele
Mitglieder zur Verfügung stellen.
Ehrenvorsitzender P.O. Greber bedankte sich bei den Mitgliedern des
Vorstandes für die geleistete Arbeit, die auch in diesem Jahr reichlich
angefallen ist. Er legte großen Wert darauf, dass die Tradition im
Ruder-Club auch weiterhin hochgehalten wer-de. Nach alter Tradition zündete
er, unter Assistenz von Ehrenmitglied Otto Gliemann, die Jubiläumskerze
an.
Neujahr
Zunächst zum Rudern. Zwei ruderwillige Masters hielten Ausschau
nach weiteren Ruderern - leider vergebens. Auch die Ju-gend hat auf das
Aufstehen am Neujahrsmorgen wohl verzichtet, so dass das Rudern in das
neue Jahr schlicht ausfiel.
In seiner Ansprache wünschte Siegfried Kaidel allen Anwesenden
und allen Mitgliedern ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Er verwies im übrigen auf seine Ausführungen beim Weihnachtsfrühschoppen.
Er bat Detlef Reinhart die Segel-touren und Skifahrten fortzusetzen und
die Montagskegler und Nasenbären ihre Veranstaltungen, wie bisher
schon häufig geschehen, für die Mitglieder des Clubs zu öffnen.
Er stellte ein besonderes Geschenk von Frau Irma König vor: Ein
Ruderboot, ein Einer, an dem alles beweglich ist, was in einem Boot zu
bewegen ist. Er versprach, dass dieses Boot einen besonderen Platz im Clubhaus
finden wird.
Anschließend konnte er noch eine Ehrung nachholen:
Frau Johanna Preiß erhielt die Silberne Ehrennadel für 25-jährige
Mitgliedschaft.
RSt. |
|
|
04/2001
- 2. Deutsche Ruderergometer-Langstreckenmeisterschaft
Fünf mal auf dem Treppchen!
Mit drei nationalen Titeln, einer Vizemeisterschaft und einem 3. Platz
war der Schweinfurter RC Franken einer der erfolgreichsten Teilnehmer
der Deutschen Langstrecken-Ruderergometer-Meisterschaft, die im Januar
in Starnberg stattfand.
Gezwungenermaßen trainieren die Ruderer im Winter vor allem Kraft
und Ausdauer, da Techniktraining auf dem Wasser selten möglich ist.
Zur Überprüfung der Frühform der Athleten wurde letztes
Jahr zum ersten Mal die Deutsche Meisterschaft auf dem Ruderergometer im
Langstreckenbereich durchgeführt.
Auf standardisierten Ruderergometern wird die Gesamtstrecke gemessen,
die der Teilnehmer nach 30 Minuten zurückgelegt hat. Der faszinierende
Wettkampfcharakter entsteht dadurch, dass sowohl Zuschauer, als auch die
teilnehmenden Sportler auf Großmonitoren jeweils die aktuelle Platzierung
der 20 gleichzeitig Rudernden verfolgen können.
Bei den Aktiven gewann Monika Sauer erstmals diesen Ausdauerwettbewerb
im Leichtgewichtsbereich der Damen mit 7353 Metern. Dennoch war ihr nach
dem Wettkampf eine gewisse Enttäuschung anzusehen, da sie sich diesmal
unbedingt vorgenommen hatte, über 7400 Metern zu kommen. Der 28-jährige
ehemalige Weltmeister im Leichtgewichtsachter Dirk Jenny startete in diesem
Wettkampf erstmals in der Klasse der Masters. Ungefährdet gewann er
den Wettbewerb mit glatten 8500 Metern. Ebenso konnte Ernst Kaidel in der
Altersgruppe der über 55-jährigen mit 8123 Metern seinen ersten
deutschen Titel feiern. In der Altersklasse der über 50-jährigen
erreichte K.H. Gerhardt mit 8267 Metern die Vizemeisterschaft.
Für die hervorragende Besetzung des Wettkampfes spricht die Tatsache,
dass ein neuer Streckenweltrekord über 30 Minuten Ruderergometerstrecke
erreicht wurde: Johannes Doberschütz, ein 21-jähriger Athlet
aus Leipzig stellte einen neuen Weltrekord mit unglaublichen 9145 Metern
auf. Dies entspricht einer 50 Meter-Durchgangszeit von 1:38,4 Minuten!
Besondere Beachtung fand der Schweinfurter Nachwuchsruderer Christian
Fröschel, der bei seiner ersten Teilnahme an diesem harten Wettkampf
mit deutlich über 7500 Metern einen 3. Rang erreichte. Es war um so
erstaunlicher, dass er auf dem Treppchen stand, da er 10 kg leichter als
der 1. und 2. Platzierte, was bei Ergometertests unbedingt als Handicap
zu werten ist. Es fehlten ihm nur ganze 3 m auf den 2. Platz! Auch die
übrigen Ruderer aus Schweinfurt kamen in den großen Teilnehmerfeldern
zu guten Platzierungen. Beim Nachwuchs erreichte Mathias Preißler
einen ausgezeichneten 4. Platz, Sebastian Dittmar kam auf den 6. Platz.
Selbst Trainer Mike Wirthensohn stellte sich der Hausforderung und kam
in seiner Altersgruppe auf einen 7. Rang.
Das ausgezeichnete Abschneiden bei den Meisterschaften führen die
Schweinfurter vor allem auf eine Intensivierung im Ergometertraining zurück.
Die "Crew class" ist eine neue Form des Ergometertrainings, die weitaus
motivierender und effektiver ist als das eher monotone "Schrubben" auf
der Rudermaschine.
KHG |
|
|
04/2001
- Wanderung zum Kreuzberg
Kreuzberglauf 2001
Wandern macht Spaß - Leistungssport einsam
Am Vortrag hatte es noch bei dunklem, dicht verhangenem Himmel in Strömen
geregnet. Ob unter diesen Bedingungen die Kreuzbergwanderung überhaupt
stattfinden wird? Sie fand - und hat viel Spaß gemacht.
Denn als am nächsten Morgen die beiden Busse Schweinfurt Richtung
Aschach verließen, war der Himmel zwar immer noch verhangen und es
wehte heftig. Aber es war zumindest trocken! Aber nur bis zur Ankunft in
Aschach. Dunkle Wolken fegten über den Himmel und spritzten Regen
über die Wandergruppe. Trotzdem, die Stimmung blieb hervorragend.
Zu gut waren Ausrüstung (Regenschirme!) und Marschverpflegung und
zu kurz der Schauer. Bis zum Kreuzberg blieb es trotz manch dräuend
dunkler Wolken trocken.
Dank wegekundiger Führung und guter Kondition ging es zügig
voran. Und es blieb viel Zeit und Luft für Gespräche. Bei der
Größe der Gruppe gab es auch keinen Mangel an wechselnden Gesprächspartnern
und damit auch für unterschiedliche Themen. Nur für Pfiff und
Ernst schien ein Thema so ergiebig zu sein, dass Sie mit brüderlichem
Gespräch über lange Zeit die Gruppe anführten.
Inklusive der Hardcorer-Gruppe und unserem Clubbusfahrer Bobo nahmen
an der traditionellen Kreuzbergwanderung 22 Personen teil, mehr als je
zuvor, wie versichert wurde. Angekommen sind davon nur 21 - 19 Wanderer,
1 Busfahrer und 1 Hardcorer. Das Überlebenstraining (Originalton Doc)
auf der Langstrecke hat nur unser hartgesottener Doc überstanden.
Befürchtungen, dass sein Mitstarter Bernd Müller in den reißenden
Bächen umgekommen sei, haben sich zum Glück nicht bestätigt.
Das durch den Regen des Vortages entstandene Hochwasser machte diese Befürchtung
durchaus real. Saale und andere sonst nur kleine Rinnsale waren zu reißenden
Sturzfluten angeschwollen oder hatten sich über die Wiesen zu großflä-chigen
Seen ausgebreitet. Vor allem auf den Waldwegen stand auf gefrorenem Grund
das Wasser, was auch den Wanderern viel Aufmerksamkeit abverlangte, um
nicht auf glitschigem Grund auszurutschen. Aber die liefen ja in der Gruppe,
konnten sich unterhalten und aufmuntern und mussten nicht die Einsamkeit
unseres KHG ertragen!
Der steile und zum Teil sehr glatte letzte Kilometer des Aufstiegs zum
Kreuzberg wurde in Aussicht auf das erfrischende Klosterbier sehr zügig
bewältigt. Der Vorsprung der Spitzengruppe beim Bierkonsum konnte
von den nachfolgenden Wanderern und KHG, der erst eintraf als schon die
gegrillten Schweinshaxen auf den Tellern dampften, kaum eingeholten werden.
Laut Erich waren wir ausgepresst wie ein Schwamm. Was sind da schon fünf
Bier, um die entstandenen Hohlräume wieder aufzufüllen?
Ein Dank an die Organisatoren für diesen schönen Auftakt des
Jahres!
Detlef Reinhart
Kreuzberglauf
Schlammschlacht oder : Die Tücke des Bierkastens
Mein erklärtes Ziel war es in diesem Jahr, die Strecke zwischen
Schweinfurt und dem Kreuzberg unter 6 Stunden 15 Minuten zurückzulegen.
Das Resultat war, dass ich meinen persönlichen Rekord zwar nicht gebrochen
habe, aber dennoch sehr froh war, dass ich auch sonst nichts gebrochen
hatte.
Das Meldeergebnis zum diesjährigen Ausdauertest war eher kläglich:
Drei Mann hatten sich primär gemeldet, Christoph Rein-hart sagte am
Abend vorher ab. Offensichtlich ist ein Großteil der ehemaligen Teilnehmer
in die Gruppe der Naßkämmer, Sitzpinkler und Weicheier abgewandert.
Lediglich Bernd Müller war bereit, zusammen mit mir, diesen Härtetest
zu Jahresbeginn auf sich zunehmen.
Der gute Vorsatz von Bernd wurde durch die Tücke des Bierkastens
limitiert. Am Vortag des Starts trug Bernd jenen die Treppe zu seiner
Wohnung hoch. Bei dem Versuch mit dem Bierkasten in der Hand ellbogenmäßig
die Tür zu öffnen, machte er eine Drehbewegung, die sein linkes
Knie mit lautem Krachen beantwortete. Trotz der Tücke des Bierkastens
stand Bernd aber am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrüh am
Startpunkt am Fuße der Eselshöhe.
Ich war am Vorabend aus dem Skiurlaub zurückgekehrt und hatte erfahren,
dass die Wetterbedingungen in Schweinfurt für unser Vorhaben nicht
optimal waren. Es war relativ warm und hatte kontinuierlich geregnet. Dennoch
hatte ich mich am späten Abend noch nach Auspacken meiner Skiklamotten
auf den Weg gemacht, um für den Lauf zwei Lebensmitteldepots (Getränke,
Riegel, Bananen, Kekse) an der Schwarzen Pfütze und in Nüdlingen
an Bäume zu hängen.
Als wir losliefen wurde schnell klar, dass Bernd's Knie den Bierkasten
nicht verziehen hatte. Zwischen Dittelbrunn und Ham-bach machte Bernd dann
im Wald kehrt und humpelte schmerzgeplagt zurück nach Schweinfurt.
Nun musste ich die restlichen 47 km alleine hinter mich bringen. Und die
Bedingungen waren wie erwartet: Es war Neumond, mit Wolken verhangener
Himmel, stockdunkel, nass und kühl und das Geläuf matschig. Zu
allen Überfluss heulte in der Ferne ein Käuzchen. Ich ging davon
aus, dass ich schon groß bin und nachts im Walde keine Angst habe,
auch wenn es dunkel ist. Ich hatte auch gar keine Zeit Angst zu entwickeln
- erstmals kurz vor Holzhausen blieb mein Turnschuh im tiefen Schlamm stecken.
Der Nichtbeteiligte kann sich schwerlich vorstellen, wie mühsam es
ist, nach Ausziehen der Handschuhe mit einer kleinen Taschenlampe im Mund
mit beiden Händen im eiskalten Schlamm zu wühlen und rein taktil
zu versuchen, den Turnschuh wieder zu finden. Es gibt schöneres als
in einen endlich gefundenen schlammgefüllten Turnschuh wieder hineinzusteigen.
Das anschließende Lauferlebnis war eher aschenputtelmäßig,
nur dass eben nicht Blut, sondern Schlamm im Schuh war. Dieser Turnschuhverlust
wiederholte sich bis zur Schwarzen Pfütze insgesamt dreimal und zwar
zweimal rechts und einmal links. Als ich bei Tagesanbruch an der Schwarzen
Pfütze ankam, muss ich ausgesehen haben wie ein Yeti. Ab der Schwarzen
Pfütze kam dann eine neue Herausforderung: Auf der Hochebene war der
Schnee noch nicht geschmolzen, sondern lediglich vereist, die Wege waren
spiegelglatt, nur am Rand, wo der Matsch etwas geschmolzen war, bestand
einige Schrittsicherheit. Dennoch hat es mich einige Male knackig geschmissen,
darunter einmal voll auf das Gesäß, was nichts macht, weil es
gut gepolstert ist. Nachteil war allerdings, dass in der Gesäßtasche
meiner Laufjacke eine Kunststoffflasche mit Apfelsaftschorle barst und
mir die Apfelsaftschorle die Beine hinunter lief. Zum anderen war die Banane,
die ebenfalls in der Gesäßtasche steckte, auch nicht mehr so
wie vorher. Ein Teil der Strecke nach Nüdlingen führt durch den
Wald serpentinenartig in einer Rinne fast wie in einer Bobbahn zu Tal.
Hier sank ich in diesem Jahr zum Teil bis zu den Knien in den Schlamm ein.
Plötzlich war der Weg durch ein querrotweissgestreiftes Band gesperrt.
Ich dachte an allerlei mögliche Probleme, die auf mich zukommen würden,
als ich den Weg in Ermangelung der Kenntnisse eines Umweges ging. Dennoch
wurde ich überrascht. Auf der Strecke nach Nüdlingen waren insgesamt
fünf mächtige Buchen quer über den Weg gelegt worden und
mussten weiträumig durch den Wald umgangen werden. In Nüdlingen
lag ich bereits 1 ¼ Stunden über der sonstigen Durchgangszeit
- war allerdings körperlich und mental ungebrochen. Das Kunststück
bei Ausdauerbelastungen ist, auftretende Probleme nicht als Ärgernis,
sondern als positive Herausforderung zu sehen und freudig erregt anzugehen.
Und ab Nüdlingen flutschte es dann wirklich. Die Straßen waren
halbwegs ordentlich und die letzten 20 Km bin ich konstant durchgejoggt.
Auf dieser Strecke war ich dann tatsächlich 30 Minuten schneller als
je zuvor.
Allerdings gab es hier noch neue Probleme: Ernst Kaidel, der mit den
Nasenbären ab Aschach wanderte, hatte von mir ein letztes plastikverpacktes
Fresspaket mit genauer Anweisung erhalten, an welcher Stelle des Vogelkundepfades
er es deponieren sollte. Leider konnte er dies nicht so realisieren, wie
ich mir das vorgestellt hatte -jedenfalls rannte ich den ersten Anstieg
am Vogelkundepfad zum Parkplatz hoch und fand kein erhofftes Fresspaket.
Dafür kam dann die erwarte Psychoreaktion: Banane und Apfelsaftschorle
hatte ich ja durch meinen Sturz abschreiben müssen, etwas zu trinken
hatte ich in Nüdlingen glücklicherweise bekommen. Bisher hatte
ich keinen Hunger, aber als das Fresspaket fehlte, kam die typische Psychoreaktion:
"Ich könnt den Kitt aus die Fenster fress!" Dies war eine Aussage
einer meiner Patienten, die mir jetzt einfiel und zwar nicht wegen des
schönen fränkischen Nominativs. Und während ich den Vogelkundepfad
hinauf rannte, bedachte ich den guten Ernst im Geiste mit wenig schönen
Worten. Als ich mich bereits damit abgefunden hatte, die restlichen 12
km ohne Essen und Trinken durchzuwetzen, hing dann völlig überraschend,
wenn auch an atypischer Stelle das gewünschte Paket.
Die Reststrecke ab Premich war überhaupt kein Problem mehr, der
Anstieg nach Waldberg erschien mir leicht. Und auch der "Knochenbrecher",
d.h. der letzte Anstieg zum Kreuzberg, der wie üblich vereist und
verschlammt war, erschien mir eher easy.
Als ich nach 7 Std. 10 Min. im Kreuzberghotel von den dort bereits zum
Großteil angekommenen Nasenbären begrüßt wurde, kam
ich mir vor, wie der zufriedene Teilnehmer eines abgeschlossenen Survivaltrainings.
Dass mich die Nasenbären überhaupt erkannten, verdanken sie
der Tatsache, dass ich am Vogelkundepfad einen kleinen Bach gefunden hatte,
in dem ich mich bis zur Wiedererkennbarkeit reinigte. Hier war es von Vorteil,
dass ich, wie übrigens den ganzen Winter über, mit kurzer Hose
gelaufen war.
Dieser 8. Kreuzberglauf der neueren Zeitrechnung wird sicherlich unvergänglich
in meiner Erinnerung ruhen. Dieses Gefühl des Alleinseins war zum
einen eine Herausforderung, zum anderen aber auch Anlass zum Nachdenken,
ob die Nichtteilnehmer nur vernünftig oder einfach lascher sind als
ich oder beides...?
KHG |
|
|
04/2001
- Wanderrudertreffen des DRV
Mit Schweinfurter Beteiligung
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist die zweite Überschrift
vielleicht noch zu ergänzen mit "großer" Beteiligung?
Hiermit erhalten Sie auszugsweise Informationen aus den Ausschreibungsunterlagen.
Näheres wird Wanderruderwart Wilhelm Wenzel in nächster Zeit
noch bekannt geben. Bitte beachten Sie auch die Aushänge am "schwarzen
Brett".
Der Deutsche Ruderverband, Rüdersdorf und der Rüdersdorfer
Ruderverein Kalkberge laden alle Ruderinnen und Ruderer herzlich ein zum:
36. DRV-Wanderrudertreffen vom 07. -09. September 2001
Schirmherr: Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Manfred
Stolpe
Programm:
Freitag, Begrüßungsabend im Bootshaus des Rüdersdorfer
Rudervereins Kalkberge 7.September ab 17.00 Uhr (Öffnung des Meldebüros
14.00 Uhr)
Sonnabend, Tagesfahrt
8. September Die Tagesfahrt führt auf den schönsten Routen
des Berlin-Brandenburger Gewässernetzes v. d. Regattastrecke Berlin-Grünau
zum Rüdersdorfer Kalksee.
Um Staus an der Schleuse zu vermeiden, werden die Streckenführung
und Abfahrtszeiten so modifiziert, dass die Mannschaften zwischen 11 und
16 Uhr in Woltersdorf eintreffen. Ob die Routen 1 und 2 über den Großen
Müggelsee führen, hängt von den Wetterbedingungen und vom
Zeitplan ab.
Route 1 (Startzeit 8.30 Uhr):
Grünau- Dämeritzsee -WoltersdorfRüdersdorf - Stienitzsee
und zurück zum Kalksee 39 km
Route 2 (Startzeit ca. 9.00 Uhr):
Grünau- Dämeritzsee -Abstecher Neu Venedig oder Grünheide
-Woltersdorf -Rüdersdorf 38 km
Route 3 (Startzeit ca. 9.30 Uhr):
Grünau- Zeuthner See -Großer Zug - Wemsdorf -Dämeritzsee
-Woltersdorf -Rüdersdorf 37 km
Landprogramm: von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Besuch des Kalksteintagebaues und des Museumsparks der Baustoffindustrie
Rüdersdorf und Schiffsfahrt zum Stienitzsee und zur Woltersdorfer
Schleuse
Gesellschaftsabend:
im Kulturhaus 'Martin Andersen Nexö' mit kaltem Büfett (DM
25,00) oder Abendveranstaltung im Festzelt jeweils 20.00 Uhr
Sonntag, Festakt
8. September in der historischen Schachtofenbatterie mit Ehrungen durch
den DRV 10.00 Uhr
Ausklang bei einem Frühschoppen im Bootshaus am Kalksee ab 10.00
Uhr
Über- Der Rüdersdorfer Ruderverein Kalkberge vermittelt die
Hotelbuchungen nach nachtungen Eingang der Meldungen. Die Bestätigung
der Reservierung erfolgt direkt durch das Hotel oder des RRVK.
Für Luma-Übemachtungen stehen Klassenräume in Rüdersdorfer
Schulen mit entsprechenden Sanitäreinrichtungen zur Verfü-gung.
Das Frühstück wird im Festzelt eingenommen.
Meldeschluß: 15. April 2001 bei Wilhelm Wenzel
Er gibt die Meldungen des Clubs einschl. des Meldegeldes geschlossen
weiter
Mit der Teilnehmermeldung muss auch die Quartierbestellung verbindlich
erfolgen.
Meldegeld Hotel-Übernachter: 100,00 DM
Lurna-Übernachter: 120,00 DM (Jugendl. bis 18 J.: 70,00 DM)
Bungalow-Übernachter: 180,00 DM Zwei- und Mehrbettzimmer
Im Meldegeld enthalten sind: Bustransfer, Teilnahme an der Tagesfahrt
oder am Landprogramm, Lunchpaket, Abendveranstaltungen und Festakt sowie
Luma- bzw. Bungalow-Quartier.
Bestätigung Mit der Anmeldung besteht die Verpflichtung zur Zahlung
des Meldegeldes. Alle Teilnehmer, die das Meldegeld überwiesen haben,
erhalten im August 200I ein Programmheft und weitere Unterlagen.
Informationen http://www.ruedersdorfer-ruderverein.de
Brandenburg, Rüdersdorf und der Rüdersdorfer Ruderverein Kalkberge
freuen sich auf den Besuch der Ruderinnen und Ruderer und wünschen
eine gute Anreise und hoffen auf freundliches Wetter.
Deutscher Ruderverband Amt Rüdersdorf Rüdersdorfer
Ruderverein Kalkberge
Hans Hermann Meyer Dr. R. Nachtigal J. Raabe
Dr. H. P. Kozerski
Vor und nach dem Wanderrudertreffen gibt es zwei Wanderfahrten, allerdings
mit frühzeitigem Anmeldetermin. Nähere Aus-künfte erteilt
wieder unser Wanderwart.
Ein besonderes Schmankerl bietet (mit Vorbehalt) der Landesruderverband
Berlin an. Lesen Sie aber selbst:
LANDESRUDERVERBAND BERLIN E. V.
{BERLINER REGATTA-VEREIN 1881) FACHVERBAND RUDERN IM LANDESSPORTBUND
BERLlN
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste des WRT in Rüdersdorf,
der LANDESRUDERVERBAND BERLIN E. V. beabsichtigt, Ihnen anlässlich
des WRT in Rüdersdorf die Möglichkeit anzubieten, bereits am
Freitag vor dem Beginn des eigentlichen Treffens auf der Spree durch Berlins
Mitte zu rudern. Die Strecke führt entlang Schloss Bellevue, Haus
der Kultu-ren, Bundeskanzleramt, Reichstag, Bahnhof Friedrichstraße,
Museumsinsel, Nikolaiviertel, Mahlendammschleuse, Treptower- und Oberbaumbrükke.
Diese Strecke ist bekanntlich für den muskelbetriebenen Wassersport
gesperrt, so dass wir sie nur anbieten können, wenn wir eine Sondergenehmigung
des Wasser und Schifffahrtsamtes erhalten. Da die Vereine diese Fahrt nutzen
um die Boote zur Tagesfahrt über das Wasser zu trans-portieren, ist
die Anmeldung verbindlich. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass
wir aufgrund einer Nichterteilung der Sondergenehmigung die Strecke kurzfristig
ändern müssen. Falls Sie Interesse an dieser Vortagesfahrt haben,
füllen Sie bitte die verbindliche Anmeldung (über Wilhelm Wenzel,
die Red.) aus und senden Sie diese zusammen mit Ihrer WRT-Anmeldung zum
Rüdersdorfer Ruderverein Kalkberge, dem Veranstalter des WRT. Für
diese Anmeldung gelten dieselben Anmeldefristen wie zum WRT selbst. Nach
dem Meldeschluss werden wir Sie über den Ablauf dieser Vortagesfahrt
informieren (Rundschreiben, Rudersport, Internet: www.lrvberlin.de). Ihre
Anmeldung werden wir an den entsprechenden Berliner Verein, mit dessen
Boot Sie rudern werden, weiterleiten. Bitte beachten Sie jedoch, dass der
LANDESRUDERVERBAND E. V. in dieser Sache nur vermittelnd tätig ist.
Eine Haftung, gleich welcher Art, übernehmen wir nicht.
Mit freundlichem Gruß LANDESRUDERVERBAND BERLIN E. V.
RSt. |
|